(Egal ob für euch heute Weihnachten ist oder nicht - genießt den Tag und den Abend. Und wenn nicht, dann wenigstens das Eichhörnchen. :) )
Gedankenfetzen
Einfach nur ein paar Gedankenkrümel über das Schreiben,
Informationen zu Büchern und der eine oder andere Steckbrief...
13/12/2014 0 Kommentare Fröhöliche Weihnacht!Von ganzem Herzen wünsche ich euch wunderschöne Weihnachten!
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5/12/2014 2 Kommentare Lebensgemüse Teil 1Eigentlich hatte ich nicht vor etwas aus meinem eigenen, privaten Leben zu erzählen. Das hier sollte - bis auf einige Ausflüge, wenn irgendetwas in meinem Leben zu einem Blogeintrag übers Schreiben geführt hat - ein rein schreibbezogener Blog werden. Aber nach meinem Eintrag "Gedankenfetzen Teil 3" erkenne ich, dass ich über manche Dinge berichten muss und möchte.
Es gibt auf dieser Welt ziemlich viel Unrecht. Das kann und wird keiner abstreiten. Etwas völlig anderes ist es, wenn einem selbst Unrecht angetan wird. Ich habe eine Freundin A., die ich seit Jahren kenne. Mir war nicht bewusst, dass besagte Freundin nicht wusste, dass ich bisexuell bin - wie dies ihrer Aufmerksamkeit entgehen konnte, kann ich nicht beantworten, da ich meine Bisexualität in keinster Weise versteckt habe. Auf jeden Fall hat sie es vor einiger Zeit erfahren und reagierte für mich überraschend positiv und akzeptierend. Sie hat eine teilweise sehr altmodische Denkweise, deswegen war ich darüber sehr froh. Vor ein paar Tagen jedoch erzählte mir eine weitere Freundin, dass A. sich hinter meinem Rücken sehr beleidigend über mich geäußert hatte. Laut dieser Freundin sagte sie etwas wie: "Das ist so schlimm. Stell dir mal vor, sie will was von dir und dann greift sie dich irgendwie komisch an ... und na, wäh! Ich würd' sofort aufspringen, das geht gar nicht!" und tat das ganze überhaupt als "Phase" ab. Mir ist meine sexuelle Ausrichtung seitdem ich ungefähr vierzehn bin bewusst. Seitdem ich sechzehn oder siebzehn bin, stehe ich öffentlich dazu. Also dauert besagte "Phase" seit ungefähr sieben Jahren an - eine lange Zeit für eine "Phase". Für all jene, die sich gerade in A.'s Schuhen befinden und denken, dass ihr Freund oder Freundin sich nur in einer vorübergehenden Phase befindet - nein. Es kann vielleicht sein, dass das Interesse an Männern oder Frauen unterschiedlich stark ausgeprägt ist, ja, es kann sogar sein, dass es sich laufend ändert. Früher war ich mehr an Männern interessiert, dann mehr an Frauen, jetzt stehe ich bei ziemlich genau 50/50. Aber das bedeutet nicht, dass ich irgendwann "nur" lesbisch oder "nur" hetero war. So viel zu der "Phase". Hofft nicht darauf, dass es sich ändert. Es ändert sich nicht. Es ist, wie es ist und es bleibt auch so. Ganz egal, ob das nun jemand bei mir hofft oder bei irgendeinem anderen bisexuellen Menschen in eurer Umgebung. Und es ist keine Phase. "Das ist so schlimm. Stell dir mal vor, sie will was von dir und dann greift sie dich irgendwie komisch an ... und na, wäh! Ich würd' sofort aufspringen, das geht gar nicht!" Das tat ehrlich gesagt ein bisschen weh. Die Aussage mit der "Phase" hatte ich mehr oder weniger erwartet, da ich A. einfach schon zu lange kenne um nicht zu wissen wie ihr Gehirn arbeitet. Ich bin nicht wirklich wütend auf sie. Ich bin etwas verletzt, aber am meisten musste ich über sie lachen, während sie mir Leid tat. Ihre Engstirnigkeit macht mich traurig, denn sie ist weit intelligenter als ich. In manchen Teilen ist sie bewundernswert - sie ist einer von den diszipliniertesten, klügsten, organisiertesten Menschen, die ich kenne und ich kann nicht anders als ihr in diesen Teilen ihres Lebens meinen aufrichtigen Respekt zu zollen. Aber das sie - nach meiner scherzhaften, aber ernst gemeinten Versicherung, als wir darüber geredet hatten, dass ich nie Interesse auf diese Art an ihr gehabt habe und haben werde - so darüber redet ... Habe ich ein "Wäh!" verdient? Hat irgendjemand auf dieser Welt ein "Wäh!" verdient, weil er oder sie einen Menschen des gleichen Geschlechtes liebt? Ich frage euch, jetzt hier und diesem Moment: Was würdet ihr tun, wenn eure beste Freundin oder euer bester Freund euch erzählen würdet, dass er bisexuell oder homosexuell ist? Würdet ihr ihn anlächeln und sagen: "es ist okay" und es auch so meinen oder würdet ihr in euren Gedanken ein großes, blinkendes "Wäh!" stehen haben? Seid ehrlich, verdammt! Es sagt sich leicht, dass man tolerant ist und alles akzeptiert. Es sagt sich sehr, sehr leicht. Aber dass man es dann ist - das ist der schwere Part. Hinterfragt euch. Hinterfragt jedes "Wäh!". Hinterfragt das Schweigen eurer Freunde, wenn ihr einen Scherz über Homosexualität macht, so wenig ihr diesen auch ernst meint. Hinterfragt alles und jeden und am allermeisten euch selbst. 2/12/2014 0 Kommentare Wirre Gedankenfetzen Teil 4Meine Pause bleibt erhalten. Oder sagen wir: ich schreibe wie eine Irre, wenn ich Zeit dazu habe. Da ich momentan meine Ausbildung zur medizinischen Masseurin absolviere, falle ich an zu vielen Tagen in der Woche todmüde ins Bett und schlafe den Schlaf der durch lateinische Muskelbezeichnungen Getriebenen.
Also: Keine neuen Geschichten bis zum 1.1.2015. Außer wenn sich spontan irgendetwas ergibt, aber ich werde nicht darauf hinarbeiten. Es tut mir gerade unglaublich gut meine Gedanken entspannt wandern zu lassen und mich auf mehrere Sachen nur flüchtig zu konzentrieren, dort und da einmal eine Szene oder eine Kurzgeschichte zu schreiben und ohne Sinn und ohne Ziel vor mich hinzuträumen. Desweiteren arbeite ich an meinen Schwächen. Ja, klappt eure Münder zu - ich habe Schwächen! (Das war Ironie, nur um das klar zu stellen...) Im realen Leben natürlich etliche, aber ich beziehe mich hier nur auf die Schwächen in meinem Schreiben. Schwäche Nummer 1: Planung. Ich bin grauenhaft darin, Geschichten zu planen. Bis jetzt war es kein wirkliches Hindernis für mich, allerdings will ich Aviths Geschichte würdig sein und vor allem nicht Fehler aus dem ersten Teil wiederholen. Ein Freund (EINsamer wANDERER - ich hoffe, ich darf ihn hier erwähnen, aber bei der ganzen Arbeit, die er sich angetan hat, als er Avith 1 auf Logikfehler lektoriert hat, kann ich ihm nicht oft genug danken) zeigte einen Fehler, der mich relativ ärgert, auf: Meine Bösewichte sind zu dumm. Ich werde es nicht ändern, da sich dadurch die gesamte Geschichte ändern würde. (Oder vielleicht doch noch, denn gerade kam mir eine Erleuchtung ... "Please stand by. Ihr Gesprächspartner ist jeden Moment wieder verfügbar." ... hier fand eine kurze Pause im Schreiben des Blogeintrag statt, als ich mich auf eine Szene in Avith 1 stürzte und versuchte Fehler auszubessern) Dadurch, dass ich nicht plane, sondern meine Geschichte einfach frisch fröhlich während dem Schreiben wachsen lasse, können meine Bösewichte sich kaum intelligente Fallen und Intrigen überlegen, um Avith Steine in den Weg zu legen. Klar, manchmal ergibt sich etwas, aber das ist meist nur Zufall. Deswegen: Planen! Gerade befinde ich mich dabei einen groben Grundplan für Avith zu legen (ich freu mich schon jetzt so unglaublich, ich kann es euch gar nicht sagen!) und breche dabei an unpassenden Orten in bösartiges Gekicher aus (warum kommen mir auch solche Gedanken immer in der Öffentlichkeit? Zugfahren hat eine faszinierende Wirkung auf mich). Sollte ich mich also jemals wegen Avith und meiner Planung in einer Psychiatrie mit Verdacht auf Wahnvorstellungen wiederfinden, würde mich das nicht verwundern und ich entschuldige mich jetzt gleich dafür, wenn sich dadurch die Veröffentlichungen mancher Geschichten verzögern würde. Schwäche Nummer 2: Kampfszenen. Szenen, die einen raschen Ablauf von Handlungen erfordern sind wahre Alpträume für mich. Schon aufgefallen wie selten ich Kampfszenen schreibe? Ja? Nein? Nun - jetzt auf jeden Fall. Das liegt ganz simpel daran, dass ich sie umgehe um nicht zugeben zu müssen, dass ich mies darin bin. Gebt mir eine Szene, in der ein Charakter Selbstmord begehen will, da er mit seiner Schwester versehentlich Sex hatte und seine Frau betrogen hat - dieses Gefühlswirrwarr ist mein Revier. Eine Szene, in der ein Ritter gegen einen Drachen kämpft? Nope. Irgendeine Prinzessin wird dem Ritter einen Knüppel über den Kopf ziehen und ihn bewusstlos vom Schlachtfeld zerren, während der Drache an Lymphdrüsenkrebs krepiert. Alles um einer Kampfszene zu umgehen. Diese Schwäche lasse ich momentan noch ruhen, aber ich werde mich schrittweise daran machen, mich darin zu verbessern... ganz, ganz langsam. Schwäche Nummer 3: Sex ohne Liebe. Sex mit Liebe ist relativ einfach: ich konzentriere mich auf die Emotionen meiner Protagonisten, bringe die Beteiligten möglichst schnell zum Orgasmus und verziere alles mit flauschigen, rosa Herzchen ohne zwingend sagen zu müssen, dass es hier um Liebe geht. (Zerstöre ich hier gerade eh keine Illusionen? Okay, Fun Fact: ich fange manchmal zum Weinen an, wenn ich Sexszenen zwischen Protagonisten schreibe. Warum? Keine Ahnung. Vermutlich weil es auf eine gute Art wehtut, zu wissen, wie sehr sie sich lieben. Okay. Das hört sich irgendwie seltsam an ... hat das jemand verstanden? Zweiter Fun Fact: Ich kann Sexszenen nach dem Schreiben nicht noch einmal lesen, da ich mich fühle, als wäre ich ein Spanner. Ich kann doch nicht meinen "Kindern" beim Sex zu sehen, oder?) Sex ohne Liebe ist grauenhaft. Es erinnert mich an mein Problem mit Kampfszenen - Handlungen in rascher Folge. Autsch. Wenn man so über Sex nachdenkt, dann ... naja: Sex und Kampf sind für mich ziemlich ähnlich zum Schreiben. Es sind Handlungen, die Gefühle hervorrufen können, aber keine unglaublich, weltbewegend starken Gefühle, die die Handlungen in den Hintergrund treten lassen. Ist mein Zusammenhang klar? Ja, nein, vielleicht, ich hab Angst? (Glaubt mir - ich hab grad auch Angst. Vergleiche ich gerade Sex ohne Liebe gerade wirklich mit einer Kampfszene?) An diesem Problem arbeite ich gerade. Es ist eine einzige Qual. Ehrlich. Ich schreibe kurze Szenen und versuche Liebe aus diesen Szenen herauszuhalten und verdammt, es fällt mir unglaublich schwer. Bereits bei meiner zweiten Szene bin ich kläglich gescheitert und habe den Sex mit Vertrauen gewürzt. Anders ging es nicht. Ich habe die Befürchtung, dass dieses Experiment zum Scheitern verurteilt ist, aber ich bin (noch) nicht bereit aufzugeben. Schwäche Nummer 4: Übertreibung. Ich liebe es zu übertreiben. Aber es ist mir ehrlich gesagt egal. Übertreibung ist Teil meines Stils und obwohl ich manchmal über mich selbst den Kopf schüttele und Szenen, die zu übertrieben sind lösche, plane ich nicht irgendetwas daran zu ändern. Und wenn ich jeden einzelnen Charakter meines Buches umbringen will und dabei über die Stränge schlage, dann werde ich das tun. Punkt. Schwäche Nummer 5: Schachtelsätze. Braucht, denke ich, nicht weiter erklärt zu werden. Schachtelsätze sind pfuigacks. Ich arbeite daran und setze fleißig Punkte. Punkt. Schwäche Nummer 6: Meine Schwächen nicht erkennen. ... mir fällt keine weitere Schwäche ein. Ich habe die dumpfe Befürchtung, dass das ein schlechtes Zeichen ist und meine Arroganz sich im stetigen Wachstum befindet. Bald werde ich die päpstliche Unfehlbarkeit erreichen und die Weltherrschaft nach us-amerikanischer Art an mich reissen wollen. (Liebe NSA, das ist ebenfalls Ironie. Lieber Papst, ich erinnere mich, dass die päpstliche Unfehlbarkeit im 2. Vatikanischen Konzil abgeschafft bzw. eingeschränkt wurde.) Schwäche Nummer 7: Ich rede zu viel. Damit verabschiede ich mich, liebe Leute. Hier wartet noch eine Sexszene auf mich (oder vielmehr werde ich zwei Stunden auf ein leeres Dokument starren, bevor ich mich dazu entschließe ein Ellen O'Connell-Buch oder die Kate-Daniels-Reihe wieder von vorne bis hinten durch zu lesen) und ich habe die Befürchtung, euch mit diesem Beitrag ein Ohr abgekaut zu haben. mundfussliggeredete Grüße Sophia 27/11/2014 2 Kommentare Wirre Gedankenfetzen Teil 3Eigenverantwortung. Schönes Wort, nicht wahr? Wer kennt dieses Wort nicht? Wer hat es nicht schon tausend Mal im Zusammenhang mit seiner Ausbildung, seiner Arbeit oder seiner Gesundheit gehört? Oder weitergegriffen - mit seiner Art mit der Umwelt umzugehen oder auch mit seinen Mitmenschen? Eigenverantwortung. Wir sind selbst für unser Verhalten verantwortlich, für unsere Taten - aber auch für unsere Nichttaten. Ich habe etwas über mich gelernt, das ich schon länger wusste, aber mir nicht eingestehen wollte. Wenn ich einen Mann sehe, der seinen Hund schlägt, dann sage ich nichts. Mir wird heiß und kalt vor Wut, aber ich beisse mir die Zähne auf die Lippen und schweige, während der Hund winselt und sich duckt. Ich bin verantwortlich für meine Nichttat - für mein Schweigen, mein schockiertes Stehenbleiben und meine geballten Fäuste. Und vor allem für das leise Flüstern, als der Mann außer Hörweite war: "Wichser." In mir sind gerade zwei Teile: Der, der mein Nicht-Handeln entschuldigen will und der, der sich dafür schämt und wütend auf sich selbst ist. Eine Stimme in mir sagt: "Es war eine dunkle Straße. Es waren drei Männer! Du bist nur eine Frau, die weder besonders stark ist, noch besonders schnell laufen kann! Was hättest du denn tun sollen? Es hätte sowieso nichts geändert, außer dass du dich in Gefahr gebracht hättest. Er würde seinen Hund wieder schlagen. Und außerdem war es ja nur so ein kleiner Schlag mit der Leine ... und nur einer ..." ENTSCHULDIGUNGEN! Entschuldigungen, die nichts wert sind! Denn die andere Stimme schlägt sich vor sich selbst entsetzt die Hände vors Gesicht und brennt vor Scham für jeden dieser Gedanken. Sie sagt: "Die Straße war stark befahren, selbst wenn kein Fußgänger unterwegs war. Und zehn Meter weiter ist eine Polizeistation! Glaubst du wirklich, dir hätte jemand wehgetan? Mach dich nicht lächerlich." Glaubt mir: ich gebe der zweiten Stimme Recht. Und ich schäme mich für mein Nicht-Handeln. Für jede meiner Nicht-Taten schäme ich mich zu Tode. Denn jedes Mal wieder danach denke ich mir: "Das nächste Mal mache ich etwas. Das nächste Mal ..." Das nächste Mal kommt und ich bin wieder still, beisse mir auf die Lippen und zittere vor Wut. Eigenverantwortung, Leute. Eigenverantwortung haben wir uns selbst gegenüber. Und wenn der moralische Kompass in dir selbst anschlägt und du dich danach nicht mehr in den Spiegel sehen kannst, dann weißt du, dass hier etwas falsch gelaufen ist. Somit brenne ich das Bild des winselnden, zusammenzuckenden Hundes auf meiner Netzhaut ein, damit ich mich für immer daran erinnern kann, dass ich geschwiegen habe. Und das nächste Mal wird mir dieses Bild vor Augen stehen, wenn ich meinen Mund aufmache und nicht leise flüstere, sondern laut bin. Ich schreibe darüber, über Verantwortung und Eigenverantwortung. Aber ich bin bei weitem nicht so gut darin etwas zu tun. Jedes Mal wieder fordere ich Menschen zum Handeln auf und jedes Mal wieder frage ich mich: "Kann ich auch handeln? Würde ich handeln?" Nein, weiß ich jetzt. Würde ich nicht. Es ist leichter wegzusehen. Seid nicht so wie ich. Seid laut. Sprecht über eure Gedanken. Seid keine Feiglinge. Es ist nicht leicht mutig zu sein. Es ist harte Arbeit, die euch den Schweiß auf die Stirn treibt und eure Knie zittern lässt. Meine zittern, genauso wie meine Hände. Ich habe meine Chance verpasst, mutig zu sein. Aber ihr? Ihr könnt mutig sein. Denkt an meine Scham und auch an meinen Selbsthass, den ich gerade empfinde. Handelt, wenn ihr die Möglichkeit zum Handeln habt. Denkt daran, dass es zwar leicht sein mag, feige zu sein und dass euer Mut vielleicht nichts ändern wird. Aber ihr werdet euch am Ende des Tages in den Spiegel sehen können. Bis zur nächsten Herausforderung. Und zur nächsten. Und zur nächsten. Und irgendwann kann ich mir vielleicht auch ins Gesicht sehen. 19/11/2014 0 Kommentare Die Lauscherin - Random Facts„Was willst du von mir?“, fragte sie ihn und er legte den Kopf nachdenklich schief, musterte sie stirnrunzelnd. Sie wollte nicht die Antwort, die er ihr zuvor gegeben hatte, sie wollte eine echte Antwort, ein Antwort, bei der sie entscheiden konnte, ob sie sich weiter auf ihn einlassen oder davon laufen sollte. "Die Lauscherin" begann als ich feststellte, dass es in meinen Büchern kaum Happy Ends gibt. Sie ist meine Antwort auf meine traurigen, halbhoffnungsvollen Enden, die ich (finde ich zumindest) teilweise schon perfektioniert habe. Wobei ich meine Enden ja eigentlich immer als ziemlich fröhlich empfinde ... aber nur ihr, meine lieben Leser, nicht. Also - "Die Lauscherin" war ein Buch bei dem das Ende von Beginn feststand: es sollte ein Happy End sein. Es sollte eine Liebesgeschichte sein, die mit dem Versprechen "Für immer" beendet wird, mein Kopfnicken zu all den wunderschönen Liebesgeschichten, die ich so sehr liebe. Ich ging an sie ein bisschen wie an einen Kuchen heran: ich suchte mir die Sachen zusammen, die ich gerne mochte, orientierte mich an einem grundsätzlichen Rezept, das mich an mein Endziel bringen würde und zog mein eigenes Ding durch. (So entstehen übrigens alle meine Kuchen. Sie schmecken nicht immer gut, aber naja.) 1. Die Protagonisten sind solche Protagonisten, die ich liebe. Schüchterne Protagonistinnen sind meine absoluten Lieblinge und dann misch noch einen grummeligen Griesgram hinzu, der natürlich tätowiert und mit einer kriminellen Vergangenheit gesegnet ist und ich bin pappsatt und glücklich. Von Fräulein "Reiss die Klappe auf und beschimpfe alle, die dir über den Weg laufen" habe ich mehr als genug gelesen und kann ich nicht mehr ab. Schüchterne Protagonistinnen, die mit ihrer Schüchternheit zu kämpfen haben, aber darunter ein Rückgrat aus Stahl haben, während sie ein warmes und offenes Herz haben - das sind meine Lieblinge. 2. Ich liebe, liebe, liebe Raffi. Ich könnte sie knuddeln und herzen und abknutschen, wenn sie echt wäre. Und ja, ich glaube, ich bin in dieser Hinsicht Mikail ziemlich ähnlich. 3. Lange habe ich überlegt, ob ich aus Mikails Sicht schreiben sollte und bei den Kapiteln "Brüder" und "Rosenträume" war ich auch kurz davor sie aus Mikails Sicht zu schreiben. Es ist mir tatsächlich schwer gefallen, weiterhin Raffis Sicht beizubehalten, aber ich wollte nicht am Ende des Buches einen Bruch hineinbringen. (Allerdings hat mein Gehirn Mikail noch nicht endgültig abgeschlossen. Es schreit nach einer Kurzgeschichte aus seiner Sicht.) 4. Paris. Warum ausgerechnet Paris? Eher - warum nicht Paris? Klar, es ist schon fast übertrieben kitschig, aber ich wollte Franzosen und eine gewisse Nähe zu London (wegen Hel. Ja, Hel hat bei der Planung eine größere Rolle gespielt als in der Geschichte selbst.) 5. Die Lauscherin ist ein Spin-Off von Farbenpunkte. Aber keiner, der auf irgendeine Weise mit der Geschichte tatsächlich zu tun hat. Es gibt Verbindungen und Andeutungen, es gibt Charaktere und das eindeutigste sind wohl die Briefe bzw. Tagebuchauszüge, die in den letzten zwei Kapitel ihren Platz finden. Ich weiß noch nicht, ob es wirklich gut war, dass die Tagebücher dort drinnen sind. Aber ehrlich gesagt: ich mag sie. Deswegen sind sie da. 6. Ilja Volkov ist einer meiner neuen Favoriten. Bis er den Saal betreten hatte, wusste ich nicht, dass er existieren würde, aber das sind ja bekanntlich die besten Charaktere. Er kam aus meinen Fingern, sah mich mit seinen dunklen Augen an und ich fiel wie ein gejagter Hirsch - oh ja, die Melodramatik kann ich gut. Kurzum: ich mag Ilja. Er bekommt eine Geschichte, aber ich weiß nicht, wann ich sie schreiben werde. Aber es wird eine meiner typischeren Geschichten. Und wir alle wissen ja schon, was das bedeutet... 7. Diamanten sind extrem cool und genial, aber ich kenne mich kaum damit aus. Zwar habe ich mich durch Wikipedia-Artikel, Verkaufsseiten und was ich sonst noch so finden konnte gewühlt, aber ich bezweifle, dass ich es geschafft habe, auch nur einen Bruchteil zu erfassen. Sollte jemals ein Diamantenkenner mein Buch lesen und er daraufhin feststellen, dass ich jede Menge Blödsinn geschrieben habe, wäre ich ihm dankbar für einen Crash-Kurs. Zu erreichen bin ich ja für euch relativ gut ;) 8. Raffi spricht deswegen so viele Sprachen, weil ich mich erstens nicht entscheiden konnte und zweitens weil ich die Ironie liebe, dass sie zwar so viele Sprachen versteht, aber in keiner richtig sprechen kann, weil sie so schüchtern ist. (Hier bitte bösartiges Autorenlachen einfügen) 9. Russland und die ganzen Einreisebeschränkungen und Visa haben mich graue Haare (figurativ gesprochen) und schlaflose Nächte (tatsächlich) gekostet. Ich war zwischendurch mal kurz davor alles umzuschmeißen und ein Land in der EU stattdessen zu nehmen, aber ich bin nicht gut darin meine Geschichte so drastisch umzuwerfen. Außerdem mag ich St. Petersburg. 10. "Die Lauscherin" war zwar eines der Bücher, die vielleicht gerne gelesen werden und die sich einer der größten Bekanntschaft erfreuen, doch freiwillig werde ich vermutlich kein zweites Mal eine reine Liebesgeschichte schreiben. Macht euch auf Drama, Traurigkeit und Wut gefasst, denn glückliche Liebe wird es nur mehr als nebensächliches Gewürz geben. Und Happy Ends? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich übernehme keine Verantwortung für den Weg, den meine Geschichten nehmen. 11. Allerdings ist die Lauscherin auch eines der Bücher, bei denen ich das Gefühl habe, dass ich sie gut geschrieben habe. Vielleicht ist sie von ihrer Thematik nicht weltbewegend, aber welche Geschichte ist das schon? Aber ich finde (vor allem, wenn ich sie mit vorher gegangenen Büchern von mir vergleiche), dass ich mich stilistisch bei ihr weiter entwickelt habe und jetzt gerade sehe ich sie und denke mir: "Hey, das hast du wirklich großartig geschrieben." Danke, dass ihr mich bei diesem Buch begleitet habt. Es war ein tolles Erlebnis so viel Zuspruch und Begeisterung zu erhalten. Ich hoffe, ein paar von euch werden irgendwann einmal wieder zu diesem Buch greifen und es mit einem Lächeln auf den Lippen lesen können. Und hoffentlich wird es dann in einer Print-Ausgabe in eurem Bücherkasten stehen ... Liebe Grüße eine träumende Autorin Ein belauschtes Gespräch - und Raffaelas geordnetes Leben liegt in Scherben. Nach einer daraus resultierenden, lebensbedrohlichen Verwechslung beschließt die Neunzehnjährige ihre Sachen zu packen und sich auf die Suche nach ihrem Lebenssinn zu machen. Paris peilt sie an, getrieben von dem Bedürfnis, sich ihren Ängsten zu stellen und ihre fast schmerzhafte Schüchternheit zu überwinden. Im Café Èléphant Rose findet sie neben neuen Freundschaften auch ihre erste Liebe, bis ihr dieses eine belauschte Gespräch nachfolgt und sie in tiefe Gefahr stürzt. Zwischen neuer Liebe, wachsender Freundschaft und stetiger Bedrohung sucht Raffaela ihre Stimme und ihren Mut, doch als sie einem Verbrechen auf die Spur kommt, wird ihr Vertrauen in die Menschen, die ihr am nächsten sind, immer weiter erschüttert und auf die Probe gestellt. Liebe Eva, Zwölf Jahre ist es her, seit Eva ihre Tante zuletzt gesehen hat - den farbenfrohen Wirbelwind, der ihrer Kindheit mit Geschichten über gelbe Hasen und rosarote Elefanten Farbe verliehen hat. Kaum jemand kennt sie so gut wie ihre Tante Vera, die nun eine Immobilienfirma in Atlanta besitzt. Als Eva endlich ihren Mut zusammenkratzt um in Atlanta ein Auslandsjahr zu verbringen, begegnet sie aber nicht nur ihrer Tante, sondern gewinnt zwei weitere Familienmitglieder dazu. Durch Adoption hat Vera zwei Kinder gewonnen - Eustace und Ayleen, die Eva freudestrahlend in die Familie aufnehmen. Doch die Gefühle, die Eva für Eustace entwickelt, sind alles andere als familiär. Während sich Eva in ihn verliebt, lernt sie auch seine Schattenseiten kennen und wird auf eine innerliche Zerreissprobe gestellt. Und dann ist da auch noch Veras Vergangenheit, die sich Schritt für Schritt in die Gegenwart drängt. Ja, Farbenpunkte ist eigentlich schon seit Jänner fertig und im Verkauf. Aber es war das erste "richtige" Buch, das ich in den Verkauf gestellt habe, deswegen möge man es mir vergeben, dass ich Fehler gemacht habe und diese jetzt ausgebessert habe. Ich habe daraus gelernt und ich werde es nie wieder tun, hoffe ich zumindest. Somit: Farbenpunkte ist jetzt endgültig fertiggestellt und überarbeitet. Es ist beendet, hundertprozenig beendet. Das einzige, was sich eventuell noch einmal daran ändern wird, ist, wenn ich jemanden finde, der es mir professionell korrigiert, aber da ich in den letzten Monaten ständig daran gearbeitet und es verbessert habe, sollten die Rechtschreibfehler auf ein Minimum geschrumpft sein. Es wurde von meiner Mutter Korrektur gelesen, von mir Korrektur gelesen, von meiner Schwester kritisiert und noch unendliche viele Leute haben ihre Meinung dazu abgegeben und mich dabei unterstützt, dass Farbenpunkte gut wird. Wenn hier noch Fehler sind, dann gehe ich weinen und Schokolade fressen... nein, keine Angst. Ich kann damit leben nicht alle Fehlerteufel zu finden. Ich hoffe ihr, liebe Leser, könnt es auch, wenn ihr über einige Fehler stolpert. Fakt 1: Es ist mein bis jetzt längstes Werk und wurde innerhalb von vier Monaten auf den Tag genau geschrieben. In seiner ursprünglichsten Fassung umfasste es 101.000 Wörter bis ich in der Überarbeitung ein komplettes Kapitel löschte. Fakt 2: Als ich zu schreiben begann, hatte ich keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Mir gefiel nur der erste Satz, den ich schrieb, als ich alleine in meinem Studentenheimzimmer saß und mich ein bisschen einsam fühlte. Fakt 3: Es ist das erste Buch, bei dem nicht nur die Protagonistin im Zentrum steht. Das Buch lebt von seinen Charakterverbindungen und den unterschiedlichen Menschen, die darin vorkommen. Es mag zwar aus Evas Sicht erzählt werden, aber Eva ist bei Weitem nicht der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Es ist nicht ihre Geschichte, zumindest nicht nur und in dieser Hinsicht habe ich mich im Schreiben unglaublich weiterentwickelt. Fakt 4: Farbenpunkte zu schreiben hatte mehr Auswirkungen auf mein Leben und vor allem auf meine Lebensart als ich zugeben möchte. Während ich es schrieb war es mir nicht so klar, doch heute sehe ich darauf zurück und sehe, wie viel ich von meinen Charakteren gelernt habe - und somit wie viel ich von mir selbst gelernt habe. Fakt 5: Farbenpunkte ist das erste Buch, das ein professionelles Cover erhalten hat und wird auch das erste Buch sein, das gedruckt in meinen Händen landen wird. Ich arbeite gerade daran es als Printversion verfügbar zu machen - wann dies allerdings endgültig geschehen wird, ist noch in den Sternen geschrieben. Fakt 6: Ich habe es ein bisschen bereut es im Selfpublishing veröffentlicht zu haben. Aber jetzt bin ich froh darum. Es ist nämlich ganz und gar MEINS. Fakt 7: Es sind weitere Teile von Farbenpunkte geplant. Sie werden nur ganz anders sein als Farbenpunkte und definitiv nicht vergleichbar. Die Lauscherin ist ein Spin-Off und man sieht, wie anders es ist. Farbenschwestern ist ein weiterer Spin-Off und wird noch einmal komplett anders. Und dann gibt es noch Farbenschmerz - und das wird eines der Bücher, auf das ich mich einerseits freue und vor dem ich gleichzeitig Angst habe. Denn dort wird Eustace der Protagonist sein. Ich kann nicht sagen, wann es sobald ist, dass diese Bücher fertig geschrieben sind - vielleicht in einem Jahr, vielleicht aber auch in zehn. Fest steht, dass sie geschrieben werden. Fakt 8: Ayleens Existenz ist purer Zufall. Ich habe keine Ahnung, wo sie herkommt, was sie hier macht oder warum sie überhaupt existiert. Vielleicht, damit das nicht wieder eines dieser Bücher "Das Pflegesystem ist dumm und richtet mehr Schaden als Nutzen an" wird. Das System hat seine Fehler und Schwächen, aber oft funktioniert es genauso wie es das soll. Und bei Ayleen hat es funktioniert. Bei Eustace nicht. Fakt 9: Ich habe keine Ahnung von Informatik und Computerspielen. Genau genommen gehen meine Fähigkeiten bei Spielen auf Playstation, Wii und X-Box gerade mal so weit, dass ich neue und kreative Wege für meinen Charakter zum Sterben finde - innerhalb der ersten zwei Minuten. Alle Informationen, die ich in diesem Bereich zusammen getragen habe, verdanke ich meiner Schwester, die ein kleines Genie ist, dem Internet und einem Freund. Ich hoffe inständig, dass die wenigen Infos, die ich eingebaut und beim Namen genannt habe, zutreffen. Fakt 10: Alle Infos über die StEOP sind korrekt. Liebe Österreicher - wenn ihr jünger seid als ich, dann werdet ihr euch wohl nicht mehr an die Studienzeit erinnern können, wo es die StEOP noch nicht gegeben hat. Aber ich sage euch jetzt ganz einfach: ohne waren wir besser dran. Ich würde gerne wieder dafür auf die Straßen gehen, wenn ich noch daran glauben würde, dass Demonstrationen etwas ändern. Also mein Aufruf an euch alle: hinterfragt die Dinge in den Zeitungen. Hinterfragt euch selbst. Hinterfragt alles und jeden und bildet euch eure eigene Meinung. Und hört auf, blind unseren Politikern zu folgen. Fakt 11: Amyothrophe Lateralsklerose ist eine reale Erkrankung, die erst durch die Ice Bucket Challenge im Sommer 2014 weltweite Aufmerksamkeit erlangt hat. Viel zu spät für einen Menschen, der mir sehr am Herzen lag und der daran verstorben ist. Informiert euch, lest darüber - die Betroffenen dieser Krankheit benötigen jede Hilfe, die die Menschheit geben kann. Fakt 12: Gewalt und Krieg sind keine Lösungen. Stellt euch vor, es gäbe keine Waffen, keine Möglichkeit andere Menschen und Tiere zu verletzen. Stellt euch so eine Welt vor - und dann erklärt mir, wie man kein Pazifist sein kann. Fakt 13: Jeder von uns kann der Täter sein. Jeder von uns kann das Opfer sein. Es liegt an uns zu entscheiden, ob wir eines davon werden oder nicht.
15/10/2014 0 Kommentare Random Facts - Liebe des Meeres"Liebe des Meeres" ist, wie so viele andere Bücher, ein Experiment. Es entstand aus zwei Dingen - einerseits aus den Fantasien eines vierzehn-, fünfzehnjährigen Mädchens, das ich einmal war und das von Piraten und schönen Prinzessinnen träumte, die sich ansahen und sich liebten bis in alle Ewigkeit... und andererseits aus dem simplen Bedürfnis zu erfahren, ob ich Liebesgeschichten schreiben kann. Fakt 1: In der allerersten Version, die ich mit vierzehn geschrieben habe, versuchte Elea Selbstmord zu begehen, indem sie sich aus dem Fenster in Jeremys Kajüte stürzte. Keine Ahnung warum genau und was sie sich davon erwartete. Ehrlich. Ich habe mir die alte Version durchgelesen und hatte am Ende das Bedürfnis mein vierzehnjähriges Ich langsam zu strangulieren, weil es eine der dümmsten Szenen war, die ich je geschrieben habe und ich bezweifle, dass ich jemals etwas so dummes schreiben kann. Hoffe ich zumindest. Fakt 2: Der ursprüngliche Plan sah, als ich fünfzehn war, vor, dass Elea und Jeremy öffentlich im Burghof von Commander Warrington gehängt werden würden. Ob sie von ihren beiden Kindern gerettet werden würden, war zu diesem Zeitpunkt noch unklar, doch wenn ich mich an diese Zeit zurück erinnere, dann glaube ich, dass Elea gestorben wäre und Jeremy daraufhin sich selbst und Warrington in die Luft gesprengt hätte, während er mit tränenüberströmten Gesicht Eleas Leiche in den Armen gehalten hätte. Ich hab's mit den melodramatischen Szenen. Fakt 3: Eleas Vater existierte tatsächlich und war Gouverneur von 1674 bis 1685. Doch ob er eine Tochter hatte, die Eleanor hieß oder nicht - keine Ahnung. Allerdings war er mit einer Anne Russell verheiratet, die die Tochter eines weiteren Gouverneurs war, also sind meine weiteren, geschichtlichen Daten komplett falsch. Fakt 4: Die Geschichte der beiden spielt sich im "Goldenen Zeitalter" der Piraterie ab, die 1690 bis 1730 stattfand, wenn man Captain Charles Johnson und Wikipedia vertrauen darf. In dieser Zeit mussten Piraten von dem Ort ihres Verbrechens zurück nach Großbritannien gebracht werden, da sie nur dort gehängt werden durften. Erst als sich dieses Gesetz 1730 änderte, gelang es den Kolonien die Piraterie in den Griff zu bekommen. Fakt 5: Skorbut wurde erst einige Jahre später bekannt, als Jeremy Elea mit Zitronen füttern will. Allerdings empfand ich es als zwingend notwendig, dass er über die Krankheit Bescheid weiß, denn mit verfaulten Zähnen wäre er kein besonders attraktiver Zeitgenosse gewesen. Das mit den Zitronen ist allerdings wahr - sie waren ein wichtiger Bestandteil der Ernährung (so fern ich meinen Internet-Quellen trauen darf) und wurden Matrosen zu ihrer Mahlzeit serviert. Fakt 6: Schokolade wurde lange Zeit nur als Trinkschokolade verwendet und war ursprünglich ein bitteres Getränk mit Chili. Erst als es von Hernán Cortés nach Europa gebracht und dort dann mit Rohrzucker und Honig versetzt wurde, wurde es ein beliebtes Getränk. Bereits 1657 eröffnete das erste Schokoladencafé in London, das in meinen Gedanken Elea besuchte. Da alle drei Zutaten sehr teuer waren, war das Getränk rein für Wohlhabende erhältlich. Ob Jeremy sich tatsächlich einen Schokoladenkuchen hätte leisten können und ob es diesen wirklich zu seiner Zeit gegeben hätte - das steht allerdings in den Sternen. Fakt 7: Der ursprüngliche Titel war schlicht und einfach "Black Wolf". Allerdings bekam ich dabei Gänsehaut und Aggressionen meinem jüngeren Ich gegenüber, deswegen änderte ich ihn um in den wohlklingenden Titel "Liebe des Meeres". Ob der wirklich so viel besser ist als der alte - nun ja, doch schon, immerhin bekomme ich dabei keine Aggressionen - oder ob ich mir noch länger den Kopf darüber hätte zerbrechen sollen ("Das Herz des Piraten", "In den Fängen des Bukaniers", "Wogen der Leidenschaft",... das sind alles völlig ernstgemeinte Vorschläge, wirklich... nicht.) - sagt ihr es mir. Das waren meine Random Facts - ich hoffe, sie waren interessant. Wenn nicht, dann nicht, wenn schon, dann schon ... nein, ich hoffe schon! Ich glaube, ich werde mehr Einträge von dieser Sorte machen, es macht irgendwie Spaß ein paar Klimbims auf diese Art zu teilen. Lasst es mich wissen, ob euch das gefällt oder nicht. Ich gehe jetzt meinen wohlverdienten Kakao trinken. 15/10/2014 0 Kommentare Ich bin Autor - oder?Ab wann kann ein Schreiberling wie du und ich sagen - "ich bin ein Autor"? Dann, wenn man das erste Buch beendet hat? Dann, wenn man das O.K. von einem Verlag bekommen hat? Dann, wenn man in der Früh aufsteht und das erste, was man tut, ist den Laptop einzuschalten und eine Seite zu schreiben?
Was macht einen Autor eigentlich aus? Die Wikipedia-Definition sagt folgendes aus: Ein Autor (lateinisch auctor ‚Urheber‘, ‚Schöpfer‘, ‚Förderer‘, ‚Veranlasser‘) ist der Verfasser oder geistige Urheber eines sprachlichen Werkes, das aber auch illustriert sein und zuweilen mehr Bilder als Text enthalten kann (z. B. Bilderbuch, Comic, Fotoroman). Gut. Das ist also ein Autor. Oder so etwas in der Art. Aber es wird immer noch nicht gesagt, ab wann ein Autor wirklich ein Autor ist. Ich habe lange gezögert, bis ich gesagt habe: "Ich bin Autorin." Selbst heute fällt es mir schwer dieses Wort als Bezeichnung für mich selbst über die Lippen zu bringen. Und das obwohl ich zum jetzigen Zeitpunkt mehrere Bücher und Kurzgeschichten fertig gestellt und teilweise im Selfpublishing im Verkauf stehen habe. Heute kann - grob gesagt - jeder Depp sein Buch heraus geben. Es ist nichts besonderes mehr, wenn man sein Buch veröffentlicht und Leute es lesen. Selfpublishing macht's möglich und irgendwie ist es auch gut. Ohne Selfpublishing würde ich meine Bücher noch immer auf meinem Laptop virtuellen Staub sammeln lassen und ich bin mir sicher, ich bin nicht die einzige, der es so geht. Aber dennoch lässt es mich - nach zwei Jahren, in denen ich meine Bücher über Amazon anbiete - noch immer zusammenzucken, wenn ich sage, dass ich Autorin bin. Wer bin ich, dass ich mich als Autorin bezeichnen kann? Ich habe von keinem Verlag jemals einen Stempel bekommen, dass ich "Autor"bin. Aber andererseits - was ist schon ein Verlag, dass er mir sagen kann, ob mein Buch es wert ist veröffentlich zu werden? Klar, da sitzen Leute drinnen, die sich eingehend mit Geschichten beschäftigt haben und mit dem Schreiben an sich, aber gibt ihnen das das Recht darüber den Wert meiner Geschichten festzulegen? Ganz besonders, wenn ich davon ausgehe, dass die meisten Verlage die wenigsten Manuskripte wirklich lesen, die sie eingeschickt bekommen. Ich würde sagen, es ist egal, ob jemand sein Buch über einen Verlag herausgegeben hat oder nicht. Menschen können nicht festlegen, ob man die Bezeichnung "Autor" verdient hat oder nicht. Aber was ist mit dem Argument: "Du hast also noch nie eine Geschichte beendet?" oder "Du schreibst also nur Kurzgeschichten?". Zuerst einmal: "nur" Kurzgeschichten? Wirklich? Dieses "nur" ist eine Beleidigung an sich, wenn ich daran denke, wie schwierig es für manche Leute sein kann, eine Kurzgeschichte zu schreiben. Eine Geschichte in so wenige Wörter zu verpacken, in der der Leser eine Verbindungen zu den Charakteren aufbaut und die Handlung auch noch spannend ist ... Kurzgeschichten sollten nicht immer so herabwürdigend betrachtet werden. Sie sind eine Kunst für sich. Dann: eine Geschichte noch nie beendet zu haben, ist keine Schande. Einmal sagte eine Freundin zu mir, dass sie noch nie ein längeres Buch beendet hätte, weil sie das Ende schon kenne und deswegen nicht mehr das Bedürfnis hatte, es aufzuschreiben. Das kann ich nachempfinden. Warum sollte man etwas noch einmal durchleben, was man in seinen Gedanken schon dutzende Male erlebt hat? Macht das dadurch mein Schreiben geringer oder weniger wert? Nein, sage ich. Und für mich ist weder das eine noch das andere ein Grund, warum jemand kein Autor sein sollte. Dann gibt es Leute, die als Argument anführen: "Und? Wie viel hast du heute schon geschrieben?" Vielleicht hat man die ganze Woche noch kein Wort geschrieben. Oder das ganze letzte Jahr. Ups. Also ist man dann kein Autor? Wegen der Quantität der Wörter, die man nicht auf Papier gebracht hat? Was sagt das darüber aus, wie viele Wörter man in seinem Kopf geschrieben hat, wie viele Geschichten man in seinem Kopf erlebt hat? Die Wortanzahl zählt nicht. Manchmal sitzt man tagelang vor einem leeren Blatt Papier, starrt es an und versucht krampfhaft sich zum Schreiben zu bringen, denn man will das Papier unbedingt mit Wörtern füllen, doch es geht einfach nicht. Kann man Schreibblockade nennen oder was auch immer das dann ist - wäre man deswegen kein Autor mehr? Ich könnte noch unzählige Dinge anführen, die ich irgendwann gehört habe, wenn ich auf die Frage "Und was machst du so?" mit "Ich bin Autorin" geantwortet habe, aber die werdet ihr alle sowieso kennen oder kennen lernen. Ich habe meine Antwort darauf gefunden, ab wann ich "Autorin" sein darf. Für mich ist es die richtige Antwort. Ich weiß nicht, ob es für euch die richtige Antwort ist - aber meine lautet: Sobald man anfängt über seine Charaktere zu reden, als wären es reale Menschen. Sobald man mit ihnen weint, mit ihnen lebt, mit ihnen lacht, mit ihnen liebt, sobald man an sie denkt, als wären sie deine besten Freunde - oder mehr noch - deine Kinder, dann ist man Autor.
29/9/2014 0 Kommentare Wirre Gedanken Teil 2Als Autor hat man die Verpflichtung zu leben. Wenn man sich vor der Welt versteckt - wie soll man dann Geschichten darüber erzählen?
Kommt mir jetzt nicht mit "Aber das ist doch Fiktion! Das ist Sci-Fi! Ich schreibe ja nur über High Fantasy!" - nein. Selbst in High Fantasy, Sci-Fi und den haarsträubendsten Geschichten, die man sich aus dem Ärmel schüttelt, gibt es etwas tolles, das sich "Beziehungen" nennt. Oder "Gefühle". Egal ob menschliche Beziehungen, tierische, menschenähnliche, Marsmännchen- oder Wookie - Beziehungen und Gefühle: sie sind auf irgendeine Art vorhanden. Und dafür muss man leben. Wenn man Trauer nicht kennt, kann man nicht über Trauer schreiben. Wenn man Liebe nicht kennt, kann man nicht über Liebe schreiben. Wenn man Verrat nicht kennt, kann man nicht über Verrat schreiben. Ich wäre ein schlechter Autor, wenn ich nicht in diesen Gefühlen gebadet hätte wie ein Kind im Schlamm. Ich habe mich in meiner Trauer gesuhlt, habe geliebt, bis ich daran fast kaputt gegangen wäre, habe verraten und wurde verraten. Ich kenne Scham, ich kenne das Gefühl von Hilflosigkeit und das verzweifelte Bedürfnis für einen geliebten Menschen da zu sein, ich weiß, wie man sich vorkommt, wenn man wertlos zu sein scheint und keinen Ausweg mehr sieht. Deswegen schreibe ich darüber und deswegen wage ich es darüber zu schreiben. Aber ich schreibe auch über Sachen, die ich nie erfahren habe. Ich habe nicht erlebt, wie es sich anfühlt vergewaltigt zu werden. Ich habe auch nicht erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man von einem geliebten Menschen geschlagen wird. Ich weiß auch nicht, wie es ist Mutter zu sein. Es gibt viele Dinge, die ich nicht erlebt habe, nicht am eigenen Körper zumindest. Doch mit meinen Charakteren bin ich an diesen Ort gegangen und habe mich dabei in ihnen verloren. Auf irgendeine Art habe ich ihren Schmerz erfahren, ebenso wie ihr Glück. Ich habe durch meine Charaktere hunderte von Geschichten durchlebt und war manchmal so eng mit ihnen verbunden, dass ich manchmal glaubte, sie zu sein. Aber das ist nicht genug. Es ist niemals genug, nur durch seine Charaktere zu leben. Es wird niemals genug sein, im Zimmer vor seinem Laptop zu sitzen und in die Tasten zu hämmern. Man muss leben, auf jede erdenkliche Art und Weise, muss neue Erfahrungen suchen und sich darauf einlassen Mensch zu sein. Das ist es, was ich mit jeder meiner Geschichten aussagen will, neben all den Themen, die ich darin noch bearbeite: Hab keine Angst zu leben. |
Sophia Anna CsarSophia Anna Csars Geschichten variieren von farbenfrohen Belletristikromanen, fantastischen Hexenabenteuern und lebensnahen Dramen, denn ihr Gehirn weigert sich beharrlich sich auf ein einziges Genre festzulegen. Wenn sie nicht schreibt, liest sie kitschige Romane mit Happy-End-Garantie, knuddelt ihre Katze und ist ständig auf der Suche nach guter Musik. Archiv
März 2016
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