Liebe Eva,
diese Anrede gefällt mir auf jeden Fall besser als „Liebes Tagebuch“. Um ganz ehrlich zu sein, du warst immer schon mein Tagebuch. Ich habe zwar die Geschichten kinderfreundlich gestaltet, aber wenn du dich noch an ein paar erinnern kannst – das waren keine Geschichten. Die waren echt.
Kaum jemand kennt sie so gut wie ihre Tante Vera, die nun eine Immobilienfirma in Atlanta besitzt. Als Eva endlich ihren Mut zusammenkratzt um in Atlanta ein Auslandsjahr zu verbringen, begegnet sie aber nicht nur ihrer Tante, sondern gewinnt zwei weitere Familienmitglieder dazu. Durch Adoption hat Vera zwei Kinder gewonnen - Eustace und Ayleen, die Eva freudestrahlend in die Familie aufnehmen.
Doch die Gefühle, die Eva für Eustace entwickelt, sind alles andere als familiär. Während sich Eva in ihn verliebt, lernt sie auch seine Schattenseiten kennen und wird auf eine innerliche Zerreissprobe gestellt.
Und dann ist da auch noch Veras Vergangenheit, die sich Schritt für Schritt in die Gegenwart drängt.
Ich habe daraus gelernt und ich werde es nie wieder tun, hoffe ich zumindest.
Somit: Farbenpunkte ist jetzt endgültig fertiggestellt und überarbeitet. Es ist beendet, hundertprozenig beendet. Das einzige, was sich eventuell noch einmal daran ändern wird, ist, wenn ich jemanden finde, der es mir professionell korrigiert, aber da ich in den letzten Monaten ständig daran gearbeitet und es verbessert habe, sollten die Rechtschreibfehler auf ein Minimum geschrumpft sein. Es wurde von meiner Mutter Korrektur gelesen, von mir Korrektur gelesen, von meiner Schwester kritisiert und noch unendliche viele Leute haben ihre Meinung dazu abgegeben und mich dabei unterstützt, dass Farbenpunkte gut wird. Wenn hier noch Fehler sind, dann gehe ich weinen und Schokolade fressen... nein, keine Angst. Ich kann damit leben nicht alle Fehlerteufel zu finden. Ich hoffe ihr, liebe Leser, könnt es auch, wenn ihr über einige Fehler stolpert.
Fakt 1: Es ist mein bis jetzt längstes Werk und wurde innerhalb von vier Monaten auf den Tag genau geschrieben. In seiner ursprünglichsten Fassung umfasste es 101.000 Wörter bis ich in der Überarbeitung ein komplettes Kapitel löschte.
Fakt 2: Als ich zu schreiben begann, hatte ich keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Mir gefiel nur der erste Satz, den ich schrieb, als ich alleine in meinem Studentenheimzimmer saß und mich ein bisschen einsam fühlte.
Fakt 3: Es ist das erste Buch, bei dem nicht nur die Protagonistin im Zentrum steht. Das Buch lebt von seinen Charakterverbindungen und den unterschiedlichen Menschen, die darin vorkommen. Es mag zwar aus Evas Sicht erzählt werden, aber Eva ist bei Weitem nicht der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Es ist nicht ihre Geschichte, zumindest nicht nur und in dieser Hinsicht habe ich mich im Schreiben unglaublich weiterentwickelt.
Fakt 5: Farbenpunkte ist das erste Buch, das ein professionelles Cover erhalten hat und wird auch das erste Buch sein, das gedruckt in meinen Händen landen wird. Ich arbeite gerade daran es als Printversion verfügbar zu machen - wann dies allerdings endgültig geschehen wird, ist noch in den Sternen geschrieben.
Fakt 6: Ich habe es ein bisschen bereut es im Selfpublishing veröffentlicht zu haben. Aber jetzt bin ich froh darum. Es ist nämlich ganz und gar MEINS.
Fakt 7: Es sind weitere Teile von Farbenpunkte geplant. Sie werden nur ganz anders sein als Farbenpunkte und definitiv nicht vergleichbar. Die Lauscherin ist ein Spin-Off und man sieht, wie anders es ist. Farbenschwestern ist ein weiterer Spin-Off und wird noch einmal komplett anders. Und dann gibt es noch Farbenschmerz - und das wird eines der Bücher, auf das ich mich einerseits freue und vor dem ich gleichzeitig Angst habe. Denn dort wird Eustace der Protagonist sein.
Ich kann nicht sagen, wann es sobald ist, dass diese Bücher fertig geschrieben sind - vielleicht in einem Jahr, vielleicht aber auch in zehn. Fest steht, dass sie geschrieben werden.
Fakt 9: Ich habe keine Ahnung von Informatik und Computerspielen. Genau genommen gehen meine Fähigkeiten bei Spielen auf Playstation, Wii und X-Box gerade mal so weit, dass ich neue und kreative Wege für meinen Charakter zum Sterben finde - innerhalb der ersten zwei Minuten. Alle Informationen, die ich in diesem Bereich zusammen getragen habe, verdanke ich meiner Schwester, die ein kleines Genie ist, dem Internet und einem Freund. Ich hoffe inständig, dass die wenigen Infos, die ich eingebaut und beim Namen genannt habe, zutreffen.
Fakt 10: Alle Infos über die StEOP sind korrekt. Liebe Österreicher - wenn ihr jünger seid als ich, dann werdet ihr euch wohl nicht mehr an die Studienzeit erinnern können, wo es die StEOP noch nicht gegeben hat. Aber ich sage euch jetzt ganz einfach: ohne waren wir besser dran. Ich würde gerne wieder dafür auf die Straßen gehen, wenn ich noch daran glauben würde, dass Demonstrationen etwas ändern. Also mein Aufruf an euch alle: hinterfragt die Dinge in den Zeitungen. Hinterfragt euch selbst. Hinterfragt alles und jeden und bildet euch eure eigene Meinung. Und hört auf, blind unseren Politikern zu folgen.
Fakt 11: Amyothrophe Lateralsklerose ist eine reale Erkrankung, die erst durch die Ice Bucket Challenge im Sommer 2014 weltweite Aufmerksamkeit erlangt hat. Viel zu spät für einen Menschen, der mir sehr am Herzen lag und der daran verstorben ist.
Informiert euch, lest darüber - die Betroffenen dieser Krankheit benötigen jede Hilfe, die die Menschheit geben kann.
Fakt 12: Gewalt und Krieg sind keine Lösungen. Stellt euch vor, es gäbe keine Waffen, keine Möglichkeit andere Menschen und Tiere zu verletzen. Stellt euch so eine Welt vor - und dann erklärt mir, wie man kein Pazifist sein kann.